Die Sammlung Sussmann umfasst einen künstlerischen Teilnachlass von Heinrich Sussmann und wird im Archiv des Museums verwahrt. Der in Tarnopol Geborene kam durch die Wirren des Ersten Weltkrieges als Flüchtling nach Wien. Er studierte bei Oskar Strnad und arbeitete als Bühnenbildner und Karikaturist in Wien und in Berlin. Mit seiner Frau Anni Sussmann war er während des Zweiten Weltkriegs in der französischen Résistance aktiv. 1944 wurden beide arretiert und nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Anni und Heinrich Sussmann überlebten, ihr gemeinsames Kind wurde ermordet. Das Ehepaar kehrte nach Wien zurück, wo Heinrich Sussmann wieder als Grafiker arbeitete. So war er an der Ausstellung „Niemals Vergessen“ 1946 beteiligt und gestaltete die Glasfenster für die jüdische Zeremonienhalle am Wiener Zentralfriedhof sowie für die österreichische Länderausstellung in Auschwitz-Birkenau von 1978. Das Jüdische Museum bewahrt zahlreiche seiner Arbeiten aus seiner späteren Schaffensphase.