Grußwort der Direktorin
Liebe Freundinnen und Freunde des Jüdischen Museum Wien!
Mit 1. Juli 2022 habe ich meine Position als wissenschaftliche Direktorin und Geschäftsführerin des Jüdischen Museum Wien angetreten. Ich freue mich, diese wunderschöne und ehrenvolle Aufgabe zu übernehmen und einen Abschnitt in der Geschichte des weltweit ältesten jüdischen Museums, mit dem ich schon lange als Wissenschaftlerin, Kuratorin und Ausstellungsbesucherin verbunden bin, gestalten zu dürfen.
Meine Vorgängerin Danielle Spera hat das Haus einem breiten Publikum geöffnet – nun gilt es, diesen Weg fortzusetzen und das Museum weiter ins 21. Jahrhundert zu führen. Jüdische Museen sind heute Orte, in denen aus jüdischer Perspektive aktuelle gesellschaftliche Fragen verhandelt werden. Sie sind Orte, in denen Fragen nach den Bedingungen des Zusammenlebens von Mehrheitsgesellschaft und Minderheiten gestellt werden, und die gegen Antisemitismus, Rassismus sowie jede Form von Diskriminierung arbeiten.
Die Museumsarbeit hat sich im letzten Jahrzehnt durch die digitale Entwicklung, den steigenden Einfluss von Social Media und den Erwartungen bezüglich Inklusion und Diversität, Nachhaltigkeit, Partizipation und Demokratisierung sowie kritischer Selbstreflexion stark verändert. Gemeinsam mit dem gesamten Team des Jüdischen Museums Wien werde ich in den nächsten Jahren Strategien entwickeln, die diesen Wandel auch im Jüdischen Museum Wien umsetzen.
Das Jüdische Museum Wien besitzt eine der bedeutendsten Judaica-Sammlungen der Welt. Diese der Öffentlichkeit online zugänglich zu machen und aus der Sammlung heraus Geschichten zu entwickeln, die nicht nur berühren, sondern zum Nachfragen, Forschen oder Weitererzählen anregen, wird in den nächsten Jahren unsere Aufgabe sein. Daneben sollen dezentrale Vermittlungs- und Outreach-Programme das Jüdische Museum Wien in den öffentlichen Raum und zu den Menschen bringen.
Ich freue mich auf die nächsten Jahre und Ihren Besuch!
Barbara Staudinger
Direktorin