Im Jüdischen Museum Wien arbeiten täglich rund 40 MitarbeiterInnen daran, unseren BesucherInnen ein besonderes Museumserlebnis zu bieten. Die meisten von ihnen vor allem hinter den Kulissen. In der Rubrik „Nachgefragt“ holen wir sie vor den Vorhang.
Seit 2012 sind auch Zivildiener ein fixer Bestandteil unseres Museumteams. Von Oktober 2016 bis Juni 2017 haben Viktor und Lukas uns tatkräftig in den Bereichen IT und Infrastruktur sowie Vermittlung und Medien unterstützt.
 
 
Ein typischer Tag im Jüdischen Museum Wien?
 
Viktor: Mein Tag fing oftmals schon recht stressig an. Die Zeit bevor das Museum öffnet, ist in der technischen Abteilung natürlich besonders wichtig, da hier ohne zu stören gearbeitet werden kann. Ansonsten war der Alltag natürlich stark von meinen KollegInnen abhängig. Denn bei so vielen MitarbeiterInnen gab es eigentlich immer jemanden, dem man unter die Arme greifen oder mit technischer Hilfestellung unterstützen konnte.
 
Lukas: Einen typischen Tag zu beschreiben ist wirklich sehr schwierig, da sich mir täglich neuen Aufgaben gestellt haben. Diese Abwechslung war es auch, die mir an meiner Zivildienststelle am besten gefallen hat. Ich musste mich mit Aufgaben beschäftigen, die für mich ganz neu waren. Das hat mir ermöglicht mich selbst nicht nur besser kennenzulernen, sondern auch als Mensch zu wachsen.  Mein Aufgabenbereich umfasste u.a. Anfragen an die Vermittlung per E-Mail oder Telefon zu beantworten oder Führungspläne zu erstellen. Im Bereich Medien habe ich verschiedene Fotografieaufträge übernommen und Videos gestaltet, von der Aufnahme bis hin zum Schnitt. Einmal habe ich einem Kurator geholfen einen alten VHS Player zu finden.
Viktor bei der Aufstellung eines Spieltisches in der Dauerausstellung (c) JMW / Lukas Pichelmann
 
Mit welchem Getränk startet ihr in den Museumstag?
 
Viktor: Mit einem Glas Wasser, an kalten Tagen gerne auch mal Tee.
 
Lukas: Im Winter meistens mit einer Tasse Tee und im Sommer mit einem Glas Wasser gefüllt mit vielen Eiswürfeln.
 
An welchen Projekten habt ihr mitgearbeitet?
 
Viktor: Zum Glück konnte ich bei jedem Ausstellungsumbau etwas beitragen. Die Zeit zwischen dem Abbau einer Ausstellung und dem Aufbau einer neuen Ausstellung hat sich für mich immer besonders spannend gestaltet. Natürlich ist ein gewisser Zeitdruck vorhanden, aber mitzuerleben wie schnell sich eine Ausstellung in die nächste verwandelt ist wirklich aufregend. Mein Respekt an dieser Stelle an das Team, dem diese Aufgabe jedes Mal aufs Neue gelingt!
 
Lukas: Es waren die unterschiedlichsten Projekte, bei denen ich mitwirken konnte. Ich habe zum Beispiel Videos für die Social Media Kanäle des Museums oder für Wechselausstellungen erstellt, aber auch über die PreisträgerInnen des Max und Trude Berger Awards. Aktuell kann man eine Fotopräsentation, die ich gestaltet habe am Flughafen Wien bei der Gepäckabholung sehen. Meine Fotos kamen in den verschiedensten Bereichen zum Einsatz und auch bei der Gestaltung einer neuen Multimedia-App konnte ich mitwirken.
Lukas beantwortet Fragen zum Museum am Stand des Jüdischen Museums Wien beim Jüdischen Straßenfest im Wiener Rathaus (c) JMW / Lukas Pichelmann
 
Gab es einen besonderen Moment, der euch in Erinnerung bleiben wird?
 
Viktor: Natürlich! Der Besuch von Prinz Charles und Camilla war in meiner Zeit als Zivildiener sicher ein Highlight. Aber auch die Momente kurz nach der Fertigstellung einer Ausstellung, wenn alles funktioniert und der Stress abfällt, werden mir besonders in Erinnerung bleiben.
 
Lukas: Das ist wirklich eine schwierige Frage! Wenn die Frage, „Gab es tausende besondere Momente, die euch in Erinnerung bleiben?“ lauten würde, dann wäre die Antwort schon um einiges einfacher :-) Allerdings werde ich folgendes wohl nie vergessen: kurz vor Dienstschluss bat mich Hannah (Anmerkung der Redaktion: Hannah Landsmann, Leiterin der Vermittlung) noch kurz zu sich. Am Ende wurden aus der geplanten kurzen Verabschiedung zwei Stunden, in denen wir uns über alle möglichen Sachen unterhalten haben. Obwohl das vielleicht auf den ersten Blick kein besonderer Moment zu sein scheint, wird er mir für immer in Erinnerung bleiben. Ich habe in diesen neun Monaten nicht nur viel gelernt, sondern auch neue Freunde gewonnen.
Im Hintergrund, aber doch voll im Geschehen. Viktor und Lukas beim Besuch von Prinz Charles und Herzogin Camilla (c) JMW / Ouriel Morgensztern
 
Viktor und Lukas werden ab Herbst 2017 an der TU Wien studieren. Wir wünschen beiden alles Liebe und Gute auf ihrem weiteren Lebensweg und möchten uns hiermit auch herzlich für Ihre tatkräftige Unterstützung bedanken!