Buchpräsentation

Ruth Wodak (Hg.): "Das kann einem immer noch in Wien passieren. Alltagsgeschichten"

Museum Dorotheergasse
© Verena Schrom

Antisemitische Beleidigungen auf offener Straße, Diskriminierung im Beruf oder der Kampf um staatliche Wiedergutmachung: In den "Alltagsgeschichten" sammelt Ruth Wodak Eindrücke, Erlebnisse und Geschichten, die viele Jüd:innen aus drei Generationen erlebt haben und klarmachen: Das kann einem immer noch in Wien passieren.

Diese Geschichten sollen nicht "anklagen". Sie sind voll Humor, aber auch von Trauer und Wut erfüllt, sie ironisieren und verfremden. Sie finden in Wien statt, wo sich Kosmopolitisches mit Provinziellem vermischt; wo sich viele so wohlfühlen und trotzdem immer vom Auswandern sprechen; wohin viele zurückgekehrt sind, nachdem sie vertrieben worden waren; wo dem Antisemiten Karl Lueger ein großer Platz mit Statue am Ring gewidmet ist, an Sigmund Freud aber nur ein kleiner Park erinnert. Der alltägliche Antisemitismus besitzt auch in Wien eine so lange Tradition, dass er oft gar nicht mehr auffällt. Und genau deshalb soll dieser Band seine Leser:innen zum Nachdenken anregen.


Mit Beiträgen von: Robert Schindel, Doron Rabinovici, Anna Goldenberg, Ernst Strouhal, Verena Krausneker, Oscar Bronner, Sophie Lillie, Ariel Muzicant u. v. m.


Ruth Wodak ist Emerita Distinguished Professor of Discourse Studies, Lancaster Univ., und o. Univ.-Prof. i. R. an der Univ. Wien. 1996 Wittgenstein-Preis für Eliteforscher:innen. Ehrendoktorate von der Univ. Örebro 2010, von der Warwick Univ. 2020. Sie ist Mitglied der British Academy of Social Sciences und der Academia Europaea. 2020 Ehrensenatorin der Universität Wien. Rezente Buchveröffentlichung: "Die Politik der Angst. Die schamlose Normalisierung rechtspopulistischer Diskurse" (2021).


Mit: Ruth Wodak, Sophie Lillie, András Mádai, Doron Rabinovici, Ernst Strouhal

 

Einlass 18:00 Uhr
Eintritt frei