12. Mai 2025
Aktuelles
Zeitzeugin Margot Friedländer in Berlin verstorben
von Marcus Patka
„Wenn ihr Menschen seid, würdet ihr so etwas nicht tun. Damals haben die Menschen gejubelt. Gejubelt, weil sie nicht wussten, für was. Ihr seid klüger, ihr habt gelernt. Ihr wisst, was Menschlichkeit ist, was sich gehört, was wir sind. Dass Menschen, ganz egal, welcher Hautfarbe, welcher Religion – sie sind Menschen und müssen als Menschen respektiert werden.“
So Margot Friedländer in einem ihrer letzten Interviews auf die Frage, was junge Menschen von heute aus der NS-Zeit lernen sollten. Sie ist am 9. Mai in Berlin im Alter von 103 Jahren verstorben. Dorthin war sie 2010 aus Amerika zurückgekehrt, um sich in ihren letzten Lebensjahren als überaus engagierte Zeitzeugen vor allem in Schulklassen zu betätigen. Dafür wurde sie unter anderem mit dem Großen Bundesverdienstkreuz und der Ehrenbürgerschaft ihrer Geburtsstadt Berlin ausgezeichnet. Die nach ihr benannte Stiftung vergibt Preise für Aktionen für Toleranz und Menschlichkeit und gegen Antisemitismus und Demokratiefeindlichkeit.
Margot Friedlänger wurde am 5. November 1921 als Anni Margot Bendheim geboren, ihre Mutter kam aus dem österreichische Teil Schlesiens. Ab 1940 musste sie unter dem NS-Regime Zwangsarbeit leisten. Bei einem Fluchtversuch 1943 wurde ihr jüngerer Bruder verhaftet. Daraufhin stellte sich ihrer beider Mutter der Polizei, um ihm beizustehen, gemeinsam wurden sie im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. Margot konnte sich noch einige Monate verstecken, schließlich wurde sie entdeckt und in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Dort begegnete sie mit Adolph Friedländer einem Bekannten aus besseren Tagen wieder, gemeinsam erlebten sie 1945 die Befreiung des Lagers. Dieses Erlebnis schweißte sie so zusammen, dass sie heirateten und 1946 in die USA auswanderten. Ihren Lebensweg hat sie der Autobiografie „Versuche, die Leben zu leben“ (2008) niedergeschrieben. Sehenswert sind auch die Dokumentarfilme „Don’t Call It Heimweh“ (2004), „Späte Rückkehr“ (2010), „Angekommen, Margot Friedländer“ (2021) und „Ich bin! Margot Friedländer“ (2023).
Gespräch mit Margot Friedländer im Jüdischen Museum Berlin
https://www.jmberlin.de/zeitzeuginnengespraech-versuche-dein-leben-zu-machen
Die Margot Friedlänger Stiftung
https://margot-friedlaender-stiftung.de/
So Margot Friedländer in einem ihrer letzten Interviews auf die Frage, was junge Menschen von heute aus der NS-Zeit lernen sollten. Sie ist am 9. Mai in Berlin im Alter von 103 Jahren verstorben. Dorthin war sie 2010 aus Amerika zurückgekehrt, um sich in ihren letzten Lebensjahren als überaus engagierte Zeitzeugen vor allem in Schulklassen zu betätigen. Dafür wurde sie unter anderem mit dem Großen Bundesverdienstkreuz und der Ehrenbürgerschaft ihrer Geburtsstadt Berlin ausgezeichnet. Die nach ihr benannte Stiftung vergibt Preise für Aktionen für Toleranz und Menschlichkeit und gegen Antisemitismus und Demokratiefeindlichkeit.
Margot Friedlänger wurde am 5. November 1921 als Anni Margot Bendheim geboren, ihre Mutter kam aus dem österreichische Teil Schlesiens. Ab 1940 musste sie unter dem NS-Regime Zwangsarbeit leisten. Bei einem Fluchtversuch 1943 wurde ihr jüngerer Bruder verhaftet. Daraufhin stellte sich ihrer beider Mutter der Polizei, um ihm beizustehen, gemeinsam wurden sie im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. Margot konnte sich noch einige Monate verstecken, schließlich wurde sie entdeckt und in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Dort begegnete sie mit Adolph Friedländer einem Bekannten aus besseren Tagen wieder, gemeinsam erlebten sie 1945 die Befreiung des Lagers. Dieses Erlebnis schweißte sie so zusammen, dass sie heirateten und 1946 in die USA auswanderten. Ihren Lebensweg hat sie der Autobiografie „Versuche, die Leben zu leben“ (2008) niedergeschrieben. Sehenswert sind auch die Dokumentarfilme „Don’t Call It Heimweh“ (2004), „Späte Rückkehr“ (2010), „Angekommen, Margot Friedländer“ (2021) und „Ich bin! Margot Friedländer“ (2023).
Gespräch mit Margot Friedländer im Jüdischen Museum Berlin
https://www.jmberlin.de/zeitzeuginnengespraech-versuche-dein-leben-zu-machen
Die Margot Friedlänger Stiftung
https://margot-friedlaender-stiftung.de/