Vortrag: Gerd Kaminski „Die jüdische Gemeinde in Kaifeng. Von Rabbis, Hofärzten, Generälen und Gelehrten“

Museum Dorotheergasse - ABGESAGT
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Der Vortrag bringt einen Bogen von fast 1000 Jahren über die Geschichte der größten jüdischen Gemeinde in China, welche seit der Song Dynastie (960-1279) in der ehemaligen Kaiserhauptstadt Kaifeng angesiedelt war. Angesprochen werden auch frühe Berichte über die Anwesenheit von Juden aus der Tang-Zeit (618-907). Die Gemeinde blühte vor allem während der mongolischen Yuan Dynastie (1274-1368) und der Ming Dynastie (1368-1644) bis sich die Bedingungen wegen der Abgeschiedenheit und der kulturellen und physischen Sinisierung so sehr veränderten, dass die prominenten Familien konfuzianische Gelehrte hervorbrachten und die Kenntnisse über die eigene Religion so verblassten, dass die Gemeinde – vergeblich – dem Begründer der Jesuitenmission in China Matteo Ricci die Stelle des Rabbis anbot. Juden waren im Kaiserlichen China in höchsten Positionen und bekleiden auch noch in der Volksrepublik wichtige Ämter.

Gerd Kaminski studierte Rechtswissenschaften und die chinesische Sprache an der Universität Wien. Seit 1971 leitet er die Österreichisch-Chinesische Gesellschaft und seit seiner Habilitation 1978 das Boltzmann-Institut für China- und Südostasienforschung in Wien. Darüber hinaus hatte er mehrere Gastprofessuren, u.a. an der State University of New York at Buffalo und an der Peking-Universität, inne. Zudem ist er in Fragen, die China betreffen, Berater des österreichischen Außenministeriums. Einer seiner Hauptforschungsschwerpunkte ist die Chinesische Völkerrechtskonzeption. Er bereiste Asien über 70 Mal und schrieb mehr als 35 einschlägige Bücher.

Einlass 17:45 Uhr
Eintritt frei

DIESE VERANSTALTUNG IST AUFGRUND DER AKTUELLEN SITUATION ABGESAGT.

Foto © Sebastian Gansriegler