Mit der Übernahme des Kaffeehauses nächst dem Westbahnhof auf der Äußeren Mariahilferstraße 135 im Jahr 1919 durch Otto und Karl Pollak stand ein weiteres Konzertcafé im reichen Vergnügungs- und Unterhaltungsleben Wiens zur Verfügung.
Das durch die Brüder Pollak neu übernommene Kaffeehaus verfügte über Platz für ca. 350 Personen und über eine Konzession für musikalisch-deklamatorische Vorträge.
Durch kluge Marketingstrategien schaffte es Otto Pollak sein Kaffeehaus immer wieder in die Öffentlichkeit zu bringen. So berichtet die Neue Freie Presse am 10. November 1926: „Kürzlich fand im Cafe Palmhof auf der Mariahilferstraße eine aparte Feier statt. In Anwesenheit der Witwe von Johann Strauß, Adele Strauß, wurde eine von Professor Wilhelm Hejda modellierte und von Josef Meindl in Bronze gegossene Johann Strauß Büste enthüllt. Der Feier wohnten Vertreter der Regierung, der Gemeinde Wien, der Bezirksvertretung, des Verbands der Konzertlokalbesitzer Österreichs, des Präsidiums der Kaffeesiedergenossenschaft, des österreichischen Musikerverbandes, des Kapellmeisterverbandes, der internationalen Artistenorganisation und zahlreiche Schauspieler bei.“
Einem weltoffenen, an architektonischer und künstlerischer Moderne interessierten Publikum bot das Palmhof den passenden Rahmen.
Das interessante Blatt vom März 1927 schreibt: „das modern eingerichtete Cafe Palmhof gehört zu den schönsten Etablissements Wiens. Die prächtige Aufmachung und der gediegene Komfort des Lokals schaffen den Gästen einen bequemen, heimlichen Aufenthalt, der noch gesteigert wird durch die vollendeten Darbietungen einer künstlerisch hochwertigen Kapelle.“